Kinderhaus St. Johannes Niederndorf qualifizierte sich zur MedienKiTa
- 4. Februar 2021
- Nachrichten aus den KiTas
Unterstützt wurde dieses Kompetenztraining vom Bayerischen Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales (StMAS) sowie dem Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP)
Kinder wachsen heute in eine digitale Welt hinein, in der die Kindheit wie auch das gesamte weitere Leben von digitalen Medien und Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) geprägt ist. Sie erkennen früh, welche Bedeutung mobile digitale Medien für ihre Eltern und Geschwister in deren Lebensalltag haben und wollen diese auch selbst erfahren. Viele verfügen daher schon über erstaunlich umfassende Medienerfahrungen, wenn sie in die KiTa kommen.
Vor diesem Hintergrund gewinnt der Medienbildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen, wie er in der Ausführungsverordnung zum BayKiBiG und im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan verankert ist, an Bedeutung. Es ist eine wichtige und zeitgemäße KiTa-Aufgabe, die veränderten Lebenswelten von Familien und Kindern in die pädagogische Arbeit einzubeziehen und sich der Verantwortung, Kinder schon sehr früh entwicklungsangemessen auf einen eigenverantwortlichen Umgang mit Medien vorzubereiten, mit Nachdruck zu stellen. Bereits junge Kinder sollen dabei unterstützt werden, sich in einer komplexen Medienwelt zurechtzufinden. Dazu gehört auch, sich besonnen den Herausforderungen der weiten Verbreitung digitaler Medien im Leben junger Kinder zu stellen und dabei den UN-Kinderrechten auf Zugang, Bildung und Schutz in der digitalen Welt gleichermaßen zu entsprechen. Das heißt sowohl die Chancen, die im Mediengebrauch liegen, zu nutzen und zu wissen, was es dabei zu beachten gilt, als auch die Risiken zu kennen und diesen präventiv durch intelligentes Risikomanagement zu begegnen.
Um den damit verbundenen hohen Forschungs- und konzeptionellen Entwicklungsbedarf einzulösen, bildete das Bayerische Familienministerium mit dem Modellversuch „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ Kindertageseinrichtungen in ganz Bayern weiter. Das katholische Kinderhaus St. Johannes nahm von September 2018 bis Dezember 2020 daran teil. Die wissenschaftliche Begleitung übernahm das Staatsinstitut für Frühpädagogik.
Das Team um die Leiterin Katrin Lengenfelder und die über 180 Kinder wurden von einem Mediencoach begleitet. Ziel war es, das pädagogische Personal und die Kinder in ihrer Medienkompetenz zu stärken, die Eltern aktiv miteinzubeziehen und ein Medienkonzept für die Einrichtung zu entwickeln. Der Mediencoach und die Modell-KiTa wirkten zudem an der bayernweiten Entwicklung transferfähiger Konzepte und praxisnaher Materialien für digital gestützte Bildungs- und Arbeitsprozesse in KiTas aktiv mit. Das Kinderhaus St. Johannes wurde zu diesem Zweck mit 6 Tablets mit externen Tastaturen, Tablet-Stativ, Mikrofon, Lautsprecher, Beamer, Leinwand und Farbdrucker ausgestattet.
Mit Ablauf des Projektzeitraum fertigte das Kinderhaus St. Johannes nun seine eigene Medienkonzeption, um die verantwortungsvolle, sichere und nachhaltige Gestaltung des digitalen Medieneinsatzes im KiTa-Alltag in den Handlungsfeldern Bildungsarbeit mit den Kindern, Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse sowie Kooperation und Vernetzung mit Eltern, Schule und anderen Bildungspartners effizient und effektiv voranzutreiben.
Als Anerkennung hat das Kinderhaus St. Johannes eine Urkunde des StMAS sowie des IFP erhalten.
Um die erworbenen Kompetenzen weiter auszubauen, arbeitet das Kinderhaus zukünftig mit dem Medienzentrum Parabol e.V. Nürnberg zusammen, v.a. wenn es darum geht, sich Input zu holen und sich fortbilden zu lassen. Gerade in Zeiten wie diesen merkt man, wie wichtig die Digitalisierung der Bildungsarbeit ist. Und diese Schritte in die Zukunft wird keiner mehr zurückgehen!